Entfremdete Körper
Rassismus als Leichenschändung
Abstract
Der wissenschaftliche Rassismus untermauerte seine Theorien durch eine ungeheure Knochensammlung, deren Beschaffung im 19. Jahrhundert eine regelrechte Skelettomanie auslöste. Die Jagd nach den Gebeinen der anderen missachtete jede Pietät. Sie störte die Totenruhe, raubte Leichen und schändete die Körper Verstorbener, deren Überreste zur Konstruktion typischer Rassenkörper dienten. Sie sollten Devianz gegenüber der weißen Norm demonstrieren - ihre öffentliche Zurschaustellung visualisierte und popularisierte die Rassentheorien und erlaubte den Betrachtern die Akkumulation rassistischen symbolischen Kapitals. Die Beiträge des Bandes untersuchen diesen Prozess an den Beispielen von Angelo Soliman, Sarah Baartman, El Negro und Truganini.
Keywords
Rassismus; Diskriminierung; Sexismus; Leichenschändung; Anthropologie; Postkolonialismus; Körper; Kolonialgeschichte; Kulturwissenschaft; Racism; Postcolonialism; Body; History of Colonialism; Cultural StudiesDOI
10.14361/9783839411513ISBN
9783837611519Publisher
transcript VerlagPublisher website
https://www.transcript-verlag.de/Publication date and place
Bielefeld, 2009Series
Postcolonial Studies, 4Classification
Philosophy of science