Norm und Zeremoniell
Das Etiquette-Normale für den Wiener Hof von circa 1812
Author(s)
Schneider, Karin
Collection
Austrian Science Fund (FWF)Language
GermanAbstract
Between 1810 and 1813 the Master of Ceremonies Count Gundacker Heinrich Wurmbrand drafted an „Etiquette-Normale für den österreichischen Kaiserhof“, which is a unique source for the reconstruction of everyday ceremonies at the Viennese court after the Napoleonic era. The text define the role of the Emperor, the ranks of the members of his entourage and the status of the court servants in a complex, symbolic system of relations. Court and court society are presented as a well-ordered mechanism to celebrate the dignity and rank of the Austrian Empire invented in 1804 and to legitimize it through symbolic communication. Das vom Oberhofzeremonienmeister Gundacker Heinrich Graf Wurmbrand entworfene „Etiquette-Normale für den österreichischen Kaiserhof“ (ca. 1812) ist eine einzigartige Quelle zur Rekonstruktion des Zeremoniells am Wiener Kaiserhof nach dem Ende der Napoleonischen Ära. Der Text definiert die Rolle des Herrschers sowie der Mitglieder seiner Entourage und der Hofbediensteten in einem durch symbolische Bedeutungen aufgeladenen Beziehungssystem. Der Hof und der Hofstaat erscheinen als wohlgeordneter Mechanismus, um die Stellung und den Rang des österreichischen Monarchen, des erst 1804 eingeführten Kaisertitels und damit auch des österreichischen Kaisertums zu zelebrieren und über das Medium symbolischer Kommunikation zu legitimieren.