Architekturzeichnungen der deutschen Renaissance: Funktion und Bildlichkeit zeichnerischer Produktion 1500–1650
Abstract
ation such as the registry, the library, and the armoury, but also in the Cabinet of Curiosities, or in the architect’s personal archive. Even with only a small number of known approaches theorizing architectural drawings and design practices during the 16th century, it is possible to reveal a broad influence on drawing theories, especially by perspective treatises and the so-called »Visier- und Messkunst« (measuring).
Reconstructing the various places of producing, collecting, displaying, and studying architectural drawings shows that architectural drawings were a crucial part in cultural processes of understanding, organizing, and dealing with the built environment. Architekturzeichnungen sind nicht nur Medien zur Planung und Visualisierung von Architektur, sondern bedeutende Quellen historischer Entwurfstheorien, Entwurfspraktiken und Wissensproduktion. Während italienische Architekturzeichnungen etablierte Quellen der Renaissanceforschung sind, wird hier erstmals der Blick auf bislang vernachlässigte Zeichnungen der ›deutschen Renaissance‹ gelegt. Die vorliegende Studie untersucht sowohl die zeichnerischen Darstellungstechniken und Theorien als auch ihre allgemeine Bedeutung als Form- und Wissensspeicher. Der Autor analysiert dabei etwa die variable Verwendung der Zeichnungen vom Entwurfsmedium über das Rechtsdokument bis hin zur Prinzenerziehung und hebt den Stellenwert von Zeichnung und Zeichnungstheorie für verschiedene Professionen sowie das Selbstverständnis der Architekten hervor. Zudem werden erste Einblicke in die fürstliche und reichsstädtische Sammlungsgeschichte von Architekturzeichnungen in Kunstkammern, Bibliotheken und Kanzleien gegeben. Anhand von exemplarischen Fallstudien und neu erschlossenem Quellenmaterial werden so nicht nur neue Einsichten in die Funktionen und Semantiken zeichnerischer Produktion eröffnet, sondern auch übergreifende Fragen der historischen Wahrnehmung von Architektur in der Frühen Neuzeit verhandelt. Sebastian Fitzner wurde 2013 im Fach Kunstgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität bei Prof. Dr. Stephan Hoppe promoviert und war wissenschaftlicher Assistent am Institut für Kunstgeschichte der LMU (2010–2014). Zuvor war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Sächsischen Landesbibliothek ‒ Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) im Rahmen des DFG-Projekts »Architektur- und Ingenieurzeichnungen der deutschen Renaissance. Digitalisierung und wissenschaftliche Erschließung des Zeichnungsbestandes von 1500‒1650« (2009–2010) und Mitglied des DFG-Forschungsnetzwerkes Schnittstelle Bild. Architekturgeschichte und Bildkritik im Dialog 1400–1800. Aktuell ist er Juniorprofessor für Architekturgeschichte und Architekturtheorie der Frühen Neuzeit in Europa und Amerika (1500–1800) am Kunsthistorischen Institut der Freien Universität Berlin.
Beiträge zu seiner Forschung veröffentlicht er unter anderem in seinem Blog »ArchitecturalDrawings – Images and Representations of Architecture in the Early Modern Period«.
Webseite: http://fu-berlin.academia.edu/SebastianFitzner
Keywords
architektur; visual culture; renaissance 1400; renaissance 1400-1600; architekturzeichnung; erziehung und bildung; architecture; architectural drawing; education; 1600; visuelle kultur; Architektur; Zeichnung (Architektur); Zeichnung (Kunst)DOI
10.16994/bacISBN
9783946198079;9783946198055;9783946198062OCN
1030814094Publisher
Modern Academic PublishingPublisher website
https://www.humanities-map.net/Publication date and place
Cologne, 2016Classification
History of art
Renaissance style
Drawing and drawings
Architecture
Architecture: palaces, stately homes and mansions
Architecture: castles and fortifications