Zur Genese buddhistischer Identität bei westlich sozialisierten Menschen
Abstract
For several years in Western-oriented cultures a growing social criticism at different institutions has been established. The critical questioning of traditional values and practices has led to processes of change, for example, in political parties, trade unions, but also in the Christian churches. In terms of the ecclesiastical and religious matters, it can be said that now on the one hand, many people have left the church, on the other hand, however, a keen and growing interest in spirituality and other faiths, especially in Buddhism has appeared. Meanwhile in Europe, meditation groups, Buddhist monasteries and accordingly-directed lectures and events not only in urban areas have become the norm. This social development is related but not exclusively to the criticism of the churches or the experience of deficits in the local religion but has complex reasons. This paper intends to clarify why western people socialized in the life course turn to Buddhism and identify with its contents. Urged on by the psychology of religion content in this work, does the author intend to contribute a part to the strengthening yet somewhat marginal area of the psychology of religion in order to approach so far often been bracketed psychological question attitudes and support of being human. It should also be pointed out that religion and science are not necessarily mutually exclusive, but that the integration of different perspectives is very fruitful and enlightening. Seit einigen Jahren ist in westlich orientierten Kulturen eine zunehmende gesellschaftliche Kritik an verschiedenen Institutionen feststellbar. Die kritische Hinterfragung traditioneller Werte und Verhaltensweisen hat zu Veränderungsprozessen geführt, die beispielsweise an politischen Parteien, Gewerkschaften, aber auch an den christlichen Kirchen keineswegs spurlos vorbei gegangen sind. Auf den kirchlich-religiösen Bereich bezogen, kann konstatiert werden, dass inzwischen einerseits viele Menschen aus der Kirche ausgetreten sind, andererseits jedoch ein reges und zunehmendes Interesse an Spiritualität und anderen Glaubensrichtungen, insbesondere am Buddhismus, entstanden ist.
Inzwischen sind in Europa Meditationsgruppen, buddhistische Klöster und Seit einigen Jahren ist in westlich orientierten Kulturen eine zunehmende gesellschaftliche Kritik an verschiedenen Institutionen feststellbar. Die kritische Hinterfragung traditioneller Werte und Verhaltensweisen hat zu Veränderungsprozessen geführt, die beispielsweise an politischen Parteien, Gewerkschaften, aber auch an den christlichen Kirchen keineswegs spurlos vorbei gegangen sind. Auf den kirchlich-religiösen Bereich bezogen, kann konstatiert werden, dass inzwischen einerseits viele Menschen aus der Kirche ausgetreten sind, andererseits jedoch ein reges und zunehmendes Interesse an Spiritualität und anderen Glaubensrichtungen, insbesondere am Buddhismus, entstanden ist. Inzwischen sind in Europa Meditationsgruppen, buddhistische Klöster und entsprechend aus-gerichtete Vorträge und Veranstaltungen nicht nur im städtischen Bereich zur Normalität geworden. Diese gesellschaftliche Entwicklung begründet sich allerdings nicht ausschließlich in der Kritik an den Kirchen oder dem Erleben von Defiziten in der hiesigen Religionsausübung bzw. – vermittlung, son-dern hat vielschichtige Gründe. Diese Arbeit soll zur Klärung beitragen, warum sich westlich sozialisierte Menschen im Lebensverlauf dem Buddhismus zuwenden und sich mit dessen Inhalten identifizieren. Durch die Zentrierung auf religionspsychologische Inhalte in dieser Arbeit, will der Verfasser einen Teil dazu beitragen, den bislang eher randständigen Bereich der Religionspsychologie zu stärken, um damit eine Annäherung an bislang häufig ausgeklammerte psychologische Frage-stellungen und des Menschseins zu unterstützen. Es soll auch aufgezeigt werden, dass Religion und Wissenschaft sich nicht zwangsläufig ausschließen müssen, sondern dass die Integration unterschiedlicher Sichtweisen durchaus fruchtbar und erkenntnisfördernd ist.