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Österreichische Historiker
Lebensläufe und Karrieren 1900-1945
Author(s)
Hruza, Karel
Collection
Austrian Science Fund (FWF)Language
GermanAbstract
The anthology contains 15 elaborate historical scientific portraits of Austrian historians written by 16 historians from Austria, Germany and the Czech Republic. It conceptually follows the first volume distributed in 2008 which contained 18 portraits most positively reviewed by 15 experts until today. The presented historians had been born in the Habsburg monarchy owning or receiving the Austrian nationality after 1918 and went through their decisive mode of activity between 1900 and 1945. There are two historians of art and one orientalist amongst them. In science or other fields they left traces so that the analysis of their biographies brought new scientific historical results. The chosen period of time enters the work of three generations of historians subdivided into the "generation of the youth of war", the "generation of the front lines" and the "precedent generation". At the same time corresponding with an also internationally observed period of the Austrian historical research verified by the following names of the portrayed historians such as Michael Tangl, Max Dvořák, Hugo Dantsch, Heinrich von Srbik oder Karl Lechner. The portrayed historians had been taken despite of their innovative or controversial historical field of work. The portraits cover the most important biographical data even exceeding it since the authors analyzed material from the archives in order to show socio biographical facts. The research work at the archives supports the request of memberships in scientific and political parties and activities in scholarship and research. In addition to that political views and activities and structures of scientific networking were able to be verified. That also shows that in certain student circles and networks above all by the University of Vienna and especially at the Institut für Österreichische Geschichtsforschung, a special Austrian (and also international) scientific component, existed. A central point is the scientific historical implementation of the oeuvre of the portrayed historians. It shows how the works are influenced by the authors impetus received from different sides and how they again effected other historians. The characteristic of time of the writings, their positions and dependence of the present at that time had been brought out clearly. The change of perspective or paradigm due to "external" influences such as the defeat of the war in 1918 or the "annexation" in 1938 is apparent looking at several portrayed historians as well as the sense of resistance by the others. To take up differently the political moment of the portrayed historians in their life and work had been a committed debate above all since the majority of the portrayed historians had taken their political views seriously. All in all the published edition offers a further critical, biographical oriented scientific historical (part of the) profile of the Austrian science of history from 1900-1945. Der Sammelband enthält 15 ausführliche wissenschaftsgeschichtliche Porträts österreichischer Historiker, die von 16 Historikerinnen und Historikern aus Österreich, Deutschland und Tschechien verfasst wurden. Er schließt konzeptionell an den 2008 ausgelieferten ersten Band an, der 18 Porträts enthielt und von der Fachwelt in bis jetzt 15 Rezensionen überwiegend sehr positiv aufgenommen wurde. Die behandelten Historiker wurden in der Habsburgermonarchie geboren, besaßen oder erwarben nach 1918 die österreichische Staatsbürgerschaft und durchlebten ihre entscheidende Wirkungsphase zwischen 1900 und 1945. Unter ihnen befinden sich zwei Kunsthistoriker und ein Orientalist. In der Wissenschaft oder in anderen Bereichen hinterließen sie bleibende Spuren, sodass die Auseinandersetzung mit ihrer Biografie neue wissenschaftsgeschichtliche Ergebnisse bringt. Der gewählte Zeitrahmen erfasst das Wirken dreier Historikergenerationen, die sich in die „Kriegsjugendgeneration“, die „Frontgeneration“ und die vorangehende Generation untertteilen. Er korrespondiert gleichzeitig mit einer auch international beachteten Phase der österreichischen Geschichtsforschung, wie etwa folgende Namen der Porträtierten belegen: Michael Tangl, Max Dvořák, Hugo Hantsch, Heinrich von Srbik oder Karl Lechner. Die Porträtierten wurden ungeachtet ihrer innovativen oder umstrittenen Arbeiten und Impulse und ungeachtet ihrer historischen Arbeitsbereiche aufgenommen. Die Porträts decken die wichtigsten biografischen Daten ab, gehen aber weit darüber hinaus, weil die Autoren Archivmaterial ausgewertet haben, um soziobiografische Faktoren aufzeigen zu können. Die Archivrecherchen kamen auch der Frage nach Mitgliedschaften in wissenschaftlichen und politischen Verbänden und politischen Parteien und der Tätigkeit in Lehre und Forschung zugute. Dazu traten Belege zu politischen Ansichten und Tätigkeiten und zu Strukturen wissenschaftlicher Netzwerke. So zeigt sich, dass durch bestimmte Schülerkreise und Netzwerke vor allem durch die Universität Wien und das dortige Institut für Österreichische Geschichtsforschung eine speziell österreichische Wissenschaftskomponente (auch international) bestand. Zentral ist die wissenschaftsgeschichtliche Einordnung des Œuvres der Porträtierten. Zu sehen ist, wie die Werke in einer Traditionslinie und unter Einfluss der Impulse, die ihr Autor von verschiedenen Seiten empfing, stehen und selbst wieder auf andere Historiker wirkten. Herausgearbeitet wurde die Zeitgebundenheit der Schriften, ihre Positionierung und Abhängigkeit von der damaligen Gegenwart. Dass einige Historiker durch „äußere“ Einflüsse wie die Kriegsniederlage 1918 oder den „Anschluss“ 1938 bedingt einen Perspektiven- oder Paradigmenwechsel in der eigenen Forschung vollzogen, ist ebenso ersichtlich wie bei anderen eine Resistenz. Dass politische Momente von den Porträtierten in Leben und Werk verschieden aufgegriffen wurden, stand bewusst zur Debatte, vor allem auch, weil die Mehrheit der Porträtierten ihre politischen Ansichten als für sich selbst wesentlich empfanden. Insgesamt steht mit dem vorliegenden Band ein weiteres kritisches, biografisch ausgerichtetes wissenschaftsgeschichtliches (Teil-)Profil der österreichischen Geschichtswissenschaft 1900–1945 zur Verfügung.
Keywords
Austrian Historians; Paradigm Change; Biographies; Networks; History of Sciences; Historical Reflection; Heinrich Srbik; WienDOI
10.26530/oapen_471654OCN
1030817269Publication date and place
2012Grantor
Imprint
BöhlauClassification
History