Die Phonetik von äh und ähm
Akustische Variation von Füllpartikeln im Deutschen
Abstract
In diesem Open-Access-Buch wird untersucht, welche akustischen Eigenschaften Füllpartikeln wie äh und ähm in spontansprachlichen Dialogen des Deutschen zeigen und welche linguistischen Kontexte dabei auf welche Weise ihre akustische Form beeinflussen. Malte Belz betrachtet hierfür die phonetischen Parameter Dauer, Tonhöhe, Vokalqualität sowie Phonationsmodus und analysiert den Einfluss dreier granular verschiedener Kontextebenen auf die Form: die Mikroebene enthält Annotationen der adjazenten Laut- oder Pausenumgebung, die Mesoebene erfasst Intonationsphrasen und auf der Makroebene sind dialogstrukturelle Einheiten wie Fragen oder Antworten annotiert. Der Intonationsphrasenkontext übt den deutlichsten Effekt auf Füllpartikeln aus – so ist am Phrasenanfang ihr Vokal offener, während am Phrasenende ihre Dauer länger und ihre Tonhöhe tiefer ist. Dieses Ergebnis wird komplementiert durch Effekte auf der Mikroebene, während der Einfluss der Dialogstruktur inkonsistent bleibt. Die vorliegende Untersuchung zeigt damit, dass die Realisierung von Füllpartikeln – wie andere Wörter auch – allgemeinen prosodischen Prinzipien folgt.
Keywords
Phonology and Phonetics; Phonetik; Füllpartikeln; Gesprochene Sprache; Spontansprachliche Dialoge; Korpuslinguistik; Phonetics, phonologyDOI
10.1007/978-3-662-62812-6Publisher
Springer NaturePublisher website
https://www.springernature.com/gp/products/booksPublication date and place
2021Imprint
J.B. MetzlerClassification
Phonetics, phonology