Digitale Ökonomie: Erforderlichkeit sektorspezifischer ex-ante Regulierung?
Erkenntnisse aus der deutschen und schweizerischen Regulierung des Telekommunikationssektors (2004-2020)
Abstract
Worldwide, the demand for digital services is concentrated on a few, extremely powerful companies. An international competition policy debate has been initiated as to the extent to which ex-post abuse control under competition law needs to be supplemented by ex-ante regulatory measures. Various studies have been published that deal with the design of possible regulatory measures and the prediction of the regulatory consequences to be expected. Findings from comparable sectors that have been the subject of comparable regulation for decades were ignored. The necessity of sector-specific ex-ante regulation in the digital economy is analyzed based on findings from the regulation of the telecommunications sector in Germany and Switzerland (2004-2020). Weltweit konzentriert sich die Nachfrage nach digitalen Diensten auf wenige, überaus marktmächtige Unternehmen. International wurde eine wettbewerbspolitische Debatte darüber angestoßen, inwieweit die wettbewerbsrechtliche ex-post Missbrauchskontrolle einer Ergänzung durch regulatorische ex-ante Maßnahmen bedarf. Verschiedene Studien wurden veröffentlicht, die sich der Ausgestaltung möglicher regulatorischer Maßnahmen und der Prognose von zu erwartenden Regulierungsfolgen widmen. Unbeachtet blieben Erkenntnisse aus vergleichbaren Sektoren, die bereits seit Jahrzehnten den Gegenstand vergleichbarer Regulierung bilden. Analysiert wird die Erforderlichkeit sektorspezifischer ex-ante Regulierung in der digitalen Ökonomie anhand von Erkenntnissen aus der Regulierung des Telekommunikationssektors in Deutschland und der Schweiz (2004-2020).