Ritualisierende Agency in Todesritualen
Eine Untersuchung der Positionierung(en) von gemeinschaftsungebundenen Ritualleiter*innen in der Deutschschweiz
Abstract
In diesem Open-Access-Buch werden anhand von ethnographischen Fallbeobachtungen mit 16 Ritualleiter*innen folgende Fragen beantwortet: Wie positionieren sich Leitende von Todesritualen, die ausserhalb einer religiösen Gemeinschaft in der Deutschschweiz stattfinden? Welches Selbstbild vertreten die Ritualleiter*innen? Welche Aufgaben verbinden sie mit ihrer Tätigkeit? Wem sprechen sie Handlungs- und Wirkmächtigkeit (Agency) zu? Welche Themen und Konzepte sind für ihr Handeln und Erleben zentral? An welche kollektiven Sinngehalte (Deutungsmuster) schließen sie dabei an? Methodisch verortet sich die Arbeit in der Rekonstruktiven Sozialforschung. Dabei orientiert sie sich an Narrationsanalyse, Grounded Theory und Qualitativer Agencyforschung. Theoretisch knüpft die Studie an Konzepte von 'Ritualisierungen' und 'Agency' an, um auf empirischer Grundlage das Konzept der 'Ritualisierenden Agency' zu entwickeln: Durch die gewählten Formen der Ritualisierung im Umgang mit der Bestattung und der Begleitung der Angehörigen erlangen die Akteur*innen eigenständige Handlungsmächtigkeit und Verantwortlichkeit. Die Analysen zeigen, wie die Akteur*innen selbst ihre Handlungsspielräume und ihre eigene Teilhabe in den Interviews und in den Bestattungsritualen zum Ausdruck bringen.
Keywords
Religionssoziologie; Konfessionslose Rituale; Rekonstruktive Sozialforschung; Positionierung; Ritualtheorie; TodesritualeDOI
10.1007/978-3-658-43572-1ISBN
9783658435721, 9783658435714, 9783658435721Publisher
Springer NaturePublisher website
https://www.springernature.com/gp/products/booksPublication date and place
Wiesbaden, 2024Imprint
Springer VSSeries
Veröffentlichungen der Sektion Religionssoziologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie,Classification
Religion & beliefs