Ungleiche Partizipationschancen in heterogenen Lerngruppen
Eine ethnografische Studie in Klassenräten inklusiver Grundschulklassen
Abstract
Die Partizipation von Schüler*innen ist eine verbreitete pädagogische und bildungspolitische Forderung, die mit hohen normativen Ansprüchen verbunden ist. Der Klassenrat wird dabei häufig als Paradebeispiel angeführt, um Partizipationschancen für alle zu schaffen. Ob und wie diese hohen Ansprüche – insbesondere vor dem Hintergrund der Heterogenität der Beteiligten – tatsächlich eingelöst werden, ist kaum erforscht. Die vorliegende ethnografische Studie untersucht die Bedingungen von Partizipationsprozessen in heterogenen Lerngruppen auf der Interaktionsebene. Dazu werden Interaktionen in Klassenräten inklusiver Grundschulklassen teilnehmend beobachtet, aus interaktionistischer Perspektive im Forschungsstil der Grounded-Theory-Methodologie analysiert und unter Rückgriff auf Goffmans Rahmenanalyse interpretiert. Im Ergebnis kann die Frage, was – in Anlehnung an Goffman (1980) – in diesen Klassenräten eigentlich vorgeht, anhand eines mehrdimensionalen Bedingungsgefüges beantwortet werden. Dabei werden Partizipationsunterschiede zwischen den teilnehmenden Schüler*innen deutlich, die den normativen Zielsetzungen widersprechen. Vor dem Hintergrund situativ ungleicher Partizipationschancen sind sowohl die Ziele als auch die Umsetzung neu zu bewerten.
Keywords
Partizipation;Heterogenität;Klassenrat;Inklusion;Demokratiebildung;Ethnografie;Ethnographie;Grounded-Theory-Methodologie;Rahmenanalyse;Goffman;InteraktionismusDOI
10.35468/6159ISBN
9783781526983, 9783781561595Publisher
Verlag Julius KlinkhardtPublication date and place
Bad Heilbrunn, 2025Series
klinkhardt forschung,Classification
Educational strategies and policy: inclusion