Soziale Ungleichheit in der flexibilisierten Berufsbildung
Der Verlust des Schweizer Bürgerrechts bei der Heirat eines Ausländers: Rechtliche Situation und Lebensalltag ausgebürgerter Schweizerinnen bis 1952.
Author(s)
Sagelsdorff, Rebekka
Collection
Swiss National Science Foundation (SNF)Language
GermanAbstract
Lehrbetriebsverbünde stellen in der Schweiz ein neues Modell der Berufslehre dar. Die Autorin zeigt, dass die projektförmige Organisation dieser Form der beruflichen Grundbildung, bei der Lernende mehrmals den Ausbildungsbetrieb wechseln, neue Mechanismen sozialer Ungleichheit im Feld der beruflichen Grundbildung konstituiert. Dies liegt daran, dass Lehrbetriebsverbünde im Vergleich zur traditionellen Berufslehre substanziell höhere Anforderungen an die Selbstorganisation und Flexibilität der Lernenden stellen. Ein souveräner Umgang mit diesen Anforderungen setzt spezifische Voraussetzungen und Ressourcen voraus, die sozialstrukturell ungleich verteilt sind. Dennoch bieten Lehrbetriebsverbünde auch die Chance, soziale Ungleichheit zu reduzieren. Bedingung dafür ist, dass Lehrbetriebsverbünde die für das Berufsleben grundlegenden, ungleich verteilten Schlüsselkompetenzen wie Flexibilität und Selbstorganisation nicht als Fähigkeiten voraussetzen, sondern in der Ausbildung systematisch vermitteln. Zudem müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, dank welchen die Herausforderungen der Verbundausbildung auch für Lernende aus weniger privilegierten Herkunftsmilieus bewältigbar sind.
Keywords
Berufsbildung; Soziale Ungleichheit; FlexibilisierungDOI
10.3224/86388801Publisher
Verlag Barbara BudrichPublisher website
https://budrich.eu/Publication date and place
Opladen / Berlin / Toronto, 2018Classification
Sociology: work and labour