"Vom Polocker Venedig"
Kollektives Handeln sozialer Gruppen einer Stadt zwischen Ost- und Mitteleuropa (Mittelalter, frühe Neuzeit, 19. Jh. bis 1914)
Author(s)
Rohdewald, Stefan
Collection
Knowledge Unlatched (KU)Number
104933Language
GermanAbstract
Bisher liegen kaum Studien vor, welche die Geschichte einer einzelnen Stadt des ostslawischen Siedlungsgebietes über einen längeren Zeitraum untersuchen. Das Beispiel von Polock zeigt, wie sich ein bedeutender Fürstensitz der Rus’ im Kontakt mit Ostmitteleuropa vom 13. Jahrhundert an tief greifend verändert.
Im Rahmen Polen-Litauens folgten auf die von Orthodoxen getragene Kommunegenese im Spätmittelalter konfliktreiche Konfessionsbildungsprozesse und die Entstehung orthodoxer sowie unierter Zünfte und Laienbruderschaften im 17. Jahrhundert. Die rechtliche Uneinheitlichkeit der Stadt ließ sie zur Zufluchtsstätte einer wachsenden jüdischen Gemeinde werden. Nach der Eingliederung ins Zarenreich 1772 wurden die Juden in die städtische Selbstverwaltung eingebunden, jedoch 1892 wieder aus ihr ausgeschlossen. Diese Exklusion konnte im Handlungsfeld des Vereinswesens der nun mehrheitlich jüdischen Stadt nur teilweise kompensiert werden.
Keywords
History; History; Eastern European History; East-Central Europe; Polock; Middle Ages; Early modern period; 19. centuryDOI
10.25162/9783515125659ISBN
9783515125659OCN
607680808Publisher
Franz Steiner VerlagPublisher website
http://www.steiner-verlag.de/Publication date and place
Stuttgart, 2005-01-01Grantor
Imprint
Franz Steiner VerlagClassification
European history